Das flammende Kreuz by Gabaldon Diana

Das flammende Kreuz by Gabaldon Diana

Autor:Gabaldon, Diana [Gabaldon, Diana]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Highland-Saga - Band 05
veröffentlicht: 2002-07-26T22:00:00+00:00


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Wunder, dass er nicht zu mir die Treppe herauf gekommen war. Er war offensichtlich ziemlich betrunken, und doch war da noch etwas ganz anderes. Er stand felsenfest da, die Beine gespreizt, und nur eine gewisse Vorsicht in der Art, wie er den Kopf bewegte, um mich anzusehen, verriet seinen Zustand.

»Was –«, setzte ich flüsternd an.

»Komm her«, sagte er. Seine Stimme war leise, rau vor Schlafmangel und Whisky . Mir blieb weder Zeit zu antworten noch dazu, ihm Folge zu leisten; er ergriff meinen Arm und zog mich zu sich, dann hob er mich von der letzten Stufe, presste mich an sich und küsste mich. Es war ein ausgesprochen verstörender Kuss, so als wusste sein Mund viel zu gut über den meinen Bescheid und könnte mein Vergnügen erzwingen, ganz gleich, wonach mir selbst zumute war. Sein Haar roch nach dem Rauch einer langen Nacht – Tabak, Holzrauch und Bienenwachskerzen. Er schmeckte so kräftig nach Whisky, dass mir schwindelig wurde, als ob der Alkohol in seinem Blut an den Stellen, wo sich unsere Haut berührte, und durch die versiegelten Membranen unserer Münder in das meine überging. Und noch etwas sickerte von ihm zu mir hinüber – ein Gefühl überwältigender Lust, so blind, wie sie gefährlich war.

Ich hätte gern mit ihm geschimpft, ihn von mir gestoßen. Dann beschloss ich, es nicht zu tun, doch es hätte sowieso nichts genutzt, wenn ich es getan hätte. Er hatte nicht vor, mich loszulassen. Eine seiner großen Hände hatte meinen Nacken gepackt, warm und fest auf meiner Haut, und ich dachte daran, wie sich die Zähne eines Hengstes in den Nacken der Stute graben, die er besteigt, und erschauerte vom Scheitel bis zur Sohle. Sein Daumen drückte unabsichtlich auf die große Arterie unter meinem Kinn; mir wurde schwarz vor Augen, und meine Knie begannen nachzugeben. Er spürte es, ließ los und ließ mich zurücksinken, bis ich beinahe flach auf der Treppe lag, sein Gewicht halb auf mir, während sich seine Hände suchend vortasteten.

Ich war nackt unter meinem Hemd, und der dünne Musselinstoff hätte genauso gut gar nicht da sein können.

Die harte Kante einer Stufe drückte sich in meinen Rücken, und auf jene dumpfe Weise, mit der man die Dinge realisiert, wenn man betrunken ist, wurde mir klar, dass er im Begriff war, mich hier auf der Treppe zu nehmen – mochte der Teufel eventuelle Beobachter



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